Es gibt keine Schlaglöcher, keine Fußgängerinnen und Fußgänger, keine störenden Autos, dafür aber zum Beispiel Anforderungsampeln und innerörtliche Fahrradstraßen, die den Radelnden Vorfahrt geben. Insbesondere bei den Berufspendlerinnen und Berufspendlern sowie im Ausbildungsverkehr bestehen erhebliche Potenziale für eine stärkere Radnutzung. Die Planungen sehen Anschlusspunkte an den Bahnhöfen, Nutzungsmöglichkeiten von vorhandenen Radwegen und deren Ausbau sowie Routen entlang der Bahnlinie und der Bundesstraße 61 vor. Rastplätze sollen ebenso ausgewiesen werden wie Zufahrten aus den angrenzenden Kommunen. Mit dem Radschnellweg soll in einem insgesamt eher ländlich strukturierten und zersiedelten Raum, in dem sich eine Mittelstadt an die nächste reiht, eine spürbare Verlagerung vom dominierenden Autoverkehr auf das Rad erreicht werden. Das in nahezu allen Kommunen zentral liegende und gut verzweigte Schienennetz bietet zudem die Möglichkeit der kombinierten Nutzung von Fahrrad und öffentlichem Nahverkehr, so dass die Anbindung des RS 3 an die Bahnhöfe auch für Pendler*innen mit weiteren Entfernungen zum Arbeitsplatz interessant wird.
Die Trasse verläuft topografisch weitgehend eben im Zuge von Flusstälern. Lediglich zwischen Herford und Löhne ist eine topografisch etwas anspruchsvollere Strecke zu bewältigen, die jedoch im Zuge der noch laufenden Vorplanung fahrradfreundlicher gestaltet werden soll.
Kennzeichnend für den Verlauf des gesamten RS 3 ist der mehrfache Wechsel zwischen außerörtlichen und innerörtlichen Strecken mit einer entsprechenden Vielfalt an Infrastrukturelementen, naturnahen Räumen und den Flusstälern.
Um die Planungen am RS 3 überschaubar und greifbarer zu machen, wurden vier Abschnitte gebildet.
Abschnitt 1: von der Stadtgrenze Herford/Bielefeld bis Löhne-Ort
Abschnitt 2: von Löhne-Ort bis nach Bad Oeynhausen (Flussmündung Werre-Weser)
Abschnitt 3: von Bad Oeynhausen (Flussmündung Werre-Weser) bis zur nördlichen Stadtgrenze Porta Westfalica
Abschnitt 4: von Porta Westfalica (nördliche Stadtgrenze) bis nördlich von Minden (Todtenhausen).
RS3 Radschnellweg OWL
Im Rahmen der dokumentierten frühen Öffentlichkeitsbeteiligung nach Paragraph 25, Absatz3 Verwaltungsverfahrensgesetz NRW (Abkürzung VwVfG NRW) geht es um den Abschnitt 1 zwischen Stadtgrenze Herford /Bielefeld und Löhne-Ort (Radschnellweg OWL RS3, Abschnitt 1: Stadtgrenze Herford/Bielefeld – Löhne).
Die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung für den Abschnitt 1 des RS3 wurde als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Das bedeutet es bestand für interessierte Bürger*innen die Möglichkeit sowohl in Präsenz vor Ort (Gesamtschule Friedenstal in Herford) als auch per Livestream an der Veranstaltung am 31. August 2022 teilzunehmen.
Der Livestream steht seit dem 12.09.2022 auch zum Anschauen auf der Internetseite www.radschnellwege.nrw zur Verfügung. Das Protokoll zur Veranstaltung können Sie auch hier lesen:
RS3 Radschnellweg OWL
Sehen Sie sich die Aufnahme der Öffentlichkeitsbeteiligung zum RS 3 am 31. August 2022 an.
RS3 Radschnellweg OWL
Endlich wieder in Präsenz zusammengekommen waren die Planerinnen und Planer von Straßen.NRW mit Radschnellweg-Interessierten: Am 31. August 2022 standen mögliche Routen des Radschnellweg OWL von der Stadtgrenze Bielefeld/Herford bis nach Löhne im Vordergrund: Drei verschiedene Varianten stellten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe in der Gesamtschule Friedenstal vor. Im Nachgang zu der hybriden Veranstaltung können weitere Hinweise und Ideen auf einer interaktiven Karte unter www.rs3-live.radschnellwege.nrw eingetragen werden.
Moderiert von Radio-Herford-Mitarbeiterin Christina Wolff, ging es zunächst darum, die Gäste – in Präsenz in der Gesamtschule und virtuell zugeschaltet über den Livestream – inhaltlich in die Planungen zum Radschnellweg OWL einzuführen. Insgesamt 50 Kilometer lang wird der gesamte Radschnellweg einmal sein, der besseren Plan- und Baubarkeit wegen wurde er in vier Abschnitte aufgeteilt. Der erste Abschnitt durch Herford, um den es während der Veranstaltung ging, ist rund 16 Kilometer lang. Projektleiter Fabian Leineweber und Landschaftsarchitektin Sabine Meyer erklärten, wie die drei Trassenvarianten zustande gekommen sind: „Die Linienfindung ist eine Abwägung aus einer Umweltverträglichkeitsstudie, einer Potenzialanalyse und eines planerischen Vorentwurfs.“
Anschließend konnten die rund 40 Besucherinnen und Besucher mit den Straßen.NRW-Mitarbeitern Thomas Lange, Matthias Conrad und Sabine Meyer persönlich diskutieren. Für die rund 120 Zuschauerinnen und Zuschauer im Livestream stand Fabian Leineweber für Fragen zur Verfügung.
Besonders bewegt hat die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragen zum Naturschutz und die innerörtliche Führung des Radschnellweges auf kommunalen Straßen.
Sehr wertvoll für die weitere Planung waren die konstruktiven Vorschläge zu möglichen Trassenvarianten.
Wie geht’s weiter?
„Zunächst können alle, die keine Gelegenheit hatten, an der Beteiligung teilzunehmen, ihre Ideen und Hinweise in die interaktive Karte eintragen, die unter www.rs3-live.radschnellwege.nrw eingerichtet ist“, erklärt Niederlassungsleiter Andreas Meyer. Anschließend arbeitet das Team der Planungsabteilung alle Anregungen ein, favorisiert eine Trassenvariante und gibt diese zur Zustimmung an das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr weiter. Anschließend folgt die Detailplanung. „Anwohnende und Interessierte haben im Verlauf dieser Entwurfsplanung dann erneut die Möglichkeit, sich zu beteiligen“, erklärt Andreas Meyer. Projektleiter Fabian Leineweber ergänzt: „Radschnellverbindungen sind Landesstraßen gleichgestellt – das heißt, dass wir dieselben aufwändigen Verfahrensschritte gehen müssen.“
Der Verlauf des Radschnellweges ist im Radroutenplaner des Landes Nordrhein-Westfalen nach aktuellem Planungsstand hinterlegt. Das können alle Phasen sein: vom ersten Verlaufsvorschlag aus der Machbarkeitsstudie bis hin zum fertig gebauten Abschnitt.
dunkelgelb - in Planung
hellgelb - im Bau/Vorbereitung
grün - fertig gestellt.